Endzeitprophetie in der Vergangenheit


Eines der am meisten sich wiederholenden Argumente gegen die biblische Prophetie ist: „Die Leute reden seit Jahren davon, dass wir in den letzten Tagen leben würden.“ Wie können wir denn nun wissen, ob wir in den letzten Tagen leben? Eine Methode, die ich als sehr nützlich empfunden habe ist, die Endzeitprophetie der letzten beiden Jahrhunderte mit heutigen Ereignissen zu vergleichen.

Vergleiche zwischen damals und heute

Damals: Im späten 19. Jhd. war die biblische Numerologie oder „Bibelmathematik“ sehr beliebt. Die wichtigste mathematische Theorie meinte, dass die Menschheit maximal 6000 Jahre leben werde. Der Startzeitpunkt wurde auf 4004 v. Chr. festgelegt, das Ende der Zeit auf ca. 2000 n. Chr.
Heute: Es ist interessant, dass die Menschen, die vor ca. 100 Jahren lebten, die Rückkehr von Jesus in unsere Zeit projizierten und nicht für ihre Zeit erwarteten. Komischerweise schrecken ausgerechnet heute die meisten Prediger davor zurück, sich dieser Deutung anzuschließen.

Damals: Ein Autor meinte, dass zur Zeit der prophezeiten wirtschaftlichen Blüte des Staates Israel mindestens 20.000 Juden im Heiligen Land leben würden.
Heute: Zur Zeit leben in Israel schon über fünf Mio. Juden.

Damals: Man glaubte, dass die ganze Zerstörungskraft während der Trübsalszeit ausschließlich von Gott kommen würde.
Heute: Durch die Verbreitung der atomaren Waffen auf der Erde hat der Mensch die Macht erhalten, alles Leben auszulöschen.

Damals: Die Idee eines wiedererstarkenden römischen Reiches, wie sie in der Bibel beschrieben ist, ließ die Leute über die Stadt Rom selbst schreiben. Man sprach über die ganzen neuen Bauten in der Stadt als ein Zeichen dafür, dass das römische Reich wieder aufsteigen würde.
Heute: Die Tatsache, dass sich Europa zu dem „Tier“ wandelt, von dem Daniel und Johannes geschrieben haben, ist unverkennbar. Die Europäische Union ist dabei die treibende Kraft.

Damals: 1897 wurde das erste Treffen der Zionisten in der Schweiz abgehalten. Die Geburtsstunde dieser Bewegung führte zu großer Aufregung unter denjenigen, die sich mit biblischer Prophetie beschäftigten.
Heute: Die Juden sind aus Ländern, in denen sie teilweise jahrhundertelang lebten, nach Israel zurückgekehrt. Die größte Einwanderungsbewegung fand in den letzten Jahren statt.

Damals: In der Mitte der 30er Jahre wurde es als ein besonderes Zeichen des Niedergangs der Menschheit und der bevorstehenden Endzeit betrachtet, dass am Sonntag Abend Mädchen in Schlafanzügen barfuss vor der Kirchengemeinde tanzten. Der Autor notierte, dass keiner der Anwesenden peinlich berührt gewesen sei.
Heute: Über diese tanzenden Mädchen würde sich heute nur dann jemand - und zwar wahrscheinlich nur der örtliche Brandmeister - Gedanken machen, wenn sie sich beim Tanzen mit Benzin übergießen und verbrennen wollten.

Damals: Der moralische Verfall war am Strand sichtbar eingetreten. Die Badekleidung, die damals getragen wurde, veranlasste einen Autor darüber nachzudenken, ob es womöglich einmal Nacktbadestrände geben könnte.
Heute: Die Nacktbadestrände sind schon lange da, die Badekleidung, die manche Leute tragen, lässt einen darüber nachdenken, ob man nicht alle Badestrände als Nacktbadestrände bezeichnen könnte.

Damals: Weil sie die vorherrschende Autoritätsgläubigkeit verminderte, wurde die Modernisierung als der von der Bibel für die bevorstehende Endzeit prophezeite „Abfall von Gott“ angesehen.
Heute: Ständige Modernisierung und Erneuerung ist normal geworden und durchdringt alle Lebensbereiche. Der Abfall von Gott hat wesentlich dramatischere Formen angenommen und schreitet immer rasanter voran. Die Menschen der letzten Jahrhunderte konnten nicht voraussehen, dass heidnische Götter offiziell auf eine Stufe mit Jesus gestellt würden, dass sich die großen Religionen der Welt einander annäherten und dass man sogar Gott selbst für tot erklären würde.

Damals: „Moderne Musik“ wurde als sicheres Zeichen von Gesetzlosigkeit erkannt. Der „Swing“ wurde als eine Musikrichtung angesehen, die an die schlimmsten Eigenarten der menschlichen Natur appellierte und die die Menschen dazu veranlassen würde, jegliche Selbstkontrolle zu verlieren.
Heute: Die Musik unserer Tage unterscheidet sich total von der zu Beginn des letzten Jahrhunderts. Über den hüfteschwingenden (“Elvis the Pelvis”) Elvis kamen wir zu Madonna und Michael Jackson. Einige Sänger benutzen derzeit nur noch Wörter mit vier Buchstaben und zwar auf eine solche Weise, dass man denkt, es handele sich um Stotterer. Der Rock and Roll erklomm die Hitlisten und ließ keinen Stein auf dem anderen, stets auf der Suche nach der neuesten schmutzigen Erfahrung.

Die moralischen Probleme von damals erscheinen heute nur noch komisch. Man lächelt darüber, wenn man sie liest. Sie wären auch komisch, würden sie uns nicht in aller Deutlichkeit darauf hinweisen, wie korrupt und verdorben die heutige menschliche Gesellschaft (in allen Ländern der Erde!) wirklich ist. Es ist unwahrscheinlich, dass es in 100 Jahren jemandem gelingen wird festzustellen, dass die dann lebende Generation noch teuflischer geworden ist als die heutige. Ich bin überzeugt davon, dass die Menschheit ihre Phantasie bzgl. der Neueinführung satanischer Handlungen ausgeschöpft hat.